Social Commerce meets Influencer Marketing

Wer heutzutage als Unternehmen seine Zielgruppe erreichen will, der muss in den sozialen Netzwerken sichtbar, transparent und nahbar sein. Die Social-Media-Kanäle müssen als Werkzeuge eingesetzt werden, um die Markenbekanntheit zu steigern, Mehrwert zu liefern, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und vor allem Verkäufe zu generieren.

Inhalt

  1. Definition Social Commerce
  2. Trend Check: Social Commerce
  3. Social Commerce & Influencer Marketing
  4. Ein Blick in die Zukunft

1. Definition Social Commerce

Social Commerce oder Social Shopping beschreibt den Abverkauf von Produkten über Social Media. Damit ist Social Commerce eine besondere Form des E-Commerce. Die Kunden werden aktiv durch Interaktion einbezogen und ihr Einkaufserlebnis wird erlebbar und teilbar gemacht. Auch der Austausch der Kunden untereinander steht im Vordergrund, um durch Word-of-Mouth-Marketing, Verkäufe zu erzielen. Bei Social Commerce werden also Communities auf Social Media unter anderem auch über Influencer zur Förderung des E-Commerce-Handels eingesetzt.

2. Trend Check: Social Commerce

Der Verkauf über die eigene Social-Media-Plattform durch Produktmarkierungen oder einen eigenen Instagram-Shop ist für viele Unternehmen schon lange nichts Neues mehr. Auch alle großen sozialen Netzwerke wie Instagram, Facebook, Pinterest, YouTube und TikTok rüsten dahingehend auf und entwickeln Features, die eine Shopping-Experience ermöglichen, bei der User die Plattform für den Kauf nicht mehr verlassen müssen. Bisher ist dies in der DACH-Region nur in wenigen Beta-Versionen oder Tests möglich, was sich aber sicherlich auch bald ändern wird.

Starker Treiber des Social Commerce Trends war in den letzten Jahren sicher auch die Covid-19-Pandemie. Wegen der Lockdowns und der Isolation suchten immer mehr Menschen Gleichgesinnte auf Social Media. So lag die Anzahl der Social Media Nutzer weltweit im Januar 2022 bei rund 4,62 Milliarden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl um rund 10 % gestiegen. (Quelle: Statista)

Laut Prognosen soll sich das Marktvolumen von Social Commerce weltweit im Jahr 2021 auf 492 Milliarden US-Dollar belaufen haben. Bis 2025 soll sich das Social-Commerce-Marktvolumen mit rund 1,23 Billionen US-Dollar fast verdreifachen. (Quelle: Statista; L. Rabe; April 2022)

China ist in Sachen Social Commerce absoluter Vorreiter. Im Jahr 2021 belief sich der Social-Commerce-Umsatz in China auf knapp 351,7 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Unternehmen in den USA erzielten im gleichen Jahr gerade einmal 36,6 Milliarden US-Dollar durch den Verkauf ihrer Produkte oder Dienstleistungen über soziale Netzwerke. (Quelle: Statista)

Doch auch, wenn Social Commerce im Vergleich zu China in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, wird geschätzt, dass sich auch hierzulande der Anteil der Social-Commerce-Nutzer unter den Online-Käufern auf rund 22 % beläuft. (Quelle: Statista)

Wie groß der Einfluss von Social Media auf die Kaufentscheidung ist, wird beim Lesen des agof DMEXCO Sonderberichts klar. Die Umfrage ergab, dass 36,8 % aller digitalen User bereits Produkte oder Dienstleistungen aufgrund von Social-Media-Inhalten gekauft haben. Weitere 11,1 % können sich einen Kauf aufgrund von Social-Media-Empfehlungen vorstellen (agof facts & figures, „Influencer Marketing“, 2021).

Schaut man sich diese Zahlen an, wird klar, warum Social Commerce einer der aktuellen Megatrends ist! Wer Social Commerce bisher noch nicht aktiv im eigenen Unternehmen vorantreibt, sollte damit möglichst schnell starten, denn 90 % aller Online-Shopper sind auch Social-Media-Nutzer, so Shopify. (Quelle: Shopify

3. Social Commerce & Influencer Marketing

Influencer haben ganz klar die Nase vorne, wenn es um den Einfluss auf die Community geht! So gab im Rahmen der Studie „Social-Media-Atlas 2021“ 1 von 5 Befragten an, mindestens ein Produkt gekauft zu haben, weil es von Influencern empfohlen wurde (Faktenkontor & Toluna). Warum also nicht auch dieses Potenzial nutzen und Influencer stärker für die Produktverkäufe auf Social Media einbinden?

Influencer Commerce ist eine Unterkategorie von Social Commerce – und eine neue Methode, um mit Hilfe von Influencern Produkte zu verkaufen. Doch was hat es damit auf sich und wie können Marken dies für sich nutzen?

Bislang liefen Kooperationen mit Influencern meist nach diesem Schema ab: Die Influencer machen auf Produkte oder Services aufmerksam und leiten die Community zu den Onlineshops oder Landingpages der Marken weiter. Dort können die Interessierten die Produkte kaufen. Influencer Commerce liefert einen völlig neuen Ansatz: Es geht darum, dass Influencer die Produkte von Brands nun direkt auf ihren eigenen Social-Media-Kanälen vertreiben. Dies wird sich zukünftig auf den Einsatz von Influencern im Marketing-Mix auswirken. Denn Influencer Commerce bietet vor allem einen großen Vorteil gegenüber der herkömmlichen Methode des Influencer Marketings. Wenn Influencer Produkte auf ihren eigenen Kanälen verkaufen, anstatt Fans zu externen Angeboten weiterzuleiten, bleibt die Community in ihrer vertrauten Umgebung. Der Klick auf externe Links oder abschließende Landingpages entfällt, was die Komplexität des Funnels reduziert und einen Schritt im Funnel spart! Damit wächst unweigerlich auch die Relevanz der Conversion als zentrales Ziel von Influencer Kampagnen.

Das bedeutet aber auch, dass Unternehmen und Agenturen bei ihrer Influencer-Auswahl zukünftig noch genauer darauf achten müssen, die richtigen Influencer für ihre Kampagne zu verpflichten. Denn neben dem Brand Fit braucht es vor allem auch den Product Fit sowie fundierte Erfahrungswerte, in welchen Produktkategorien und zu welchen Verkaufspreisen die Community bisher auf „Kaufen“ klickte. Nur so kann für die Marke ein Best-Case-Szenario mit klarem Abverkaufs Ziel geschaffen werden.

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4. Ein Blick in die Zukunft

Viele wünschen sich einen Funnel wie diesen: Ich sehe ein Produkt bei meinem Lieblings-Influencer auf Social Media. Ich klicke auf den Post und kaufe das Produkt mit nur wenigen Klicks, ohne die App zu verlassen. Doch erst wenn die Social-Media-Plattformen aufrüsten, wird ein solcher Funnel möglich sein. Die Onlineshops und Websites der Unternehmen müssen ideal in die von Social Media beeinflusste Customer-Journey passen. So sollte sichergestellt werden, dass der Wechsel von Social Media zum Bestellprozess im Onlineshop möglichst „smooth“ ist.

Für Influencer Commerce braucht es also in erster Linie kompatible Onlineshops, aber auch neue Features auf den Social-Media-Plattformen. Speziell geht es um Check-out-Funktionen, die es Influencern erlaubt, Produktverkäufe direkt über die Plattform abzuwickeln. Aktuell ermöglicht Instagram den Influencern bereits, Produktangebote von Partner-Brands in ihre Posts zu integrieren. In der Beta-Version können die Follower das Produkt dann direkt über einen Klick auf den Post in Instagram bestellen. Eine weitere Möglichkeit ist das neue Feature „Shop now“, das TikTok derzeit testet. Es erlaubt Influencern die direkte Einbettung von Kaufaufrufen in ihren Videos. Auch die neue Funktion „Shopping Spotlights“ bei Pinterest ermöglichen es Influencern, Kollektionen von Pins zu beworbenen Produkten zusammenzustellen und ihrer Community zu präsentieren. Nutzer können einzelne Produkte dann direkt in der App kaufen.

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