Influencer Marketing gehört mittlerweile zu jedem guten Marketingmix. Doch was bedeutet Influencer Marketing überhaupt? Und welchen Hürden und Risiken sollte ein Unternehmen Beachtung schenken?
Inhalt
1. Definition Influencer Marketing
Beim Influencer Marketing arbeiten Marken und Influencer Hand in Hand und produzieren gemeinsam Inhalte, welche für beide Parteien positive Konsequenzen zur Folge haben soll. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Influencern kann die Bekanntheit einer Marke steigern, das Markenimage verbessern oder den Absatz des beworbenen Produktes steigern. Ein Influencer möchte durch die Zusammenarbeit mit Marken seine Community vergrößern und ihre Erwartungen mit hochwertigem Content zufriedenstellen.
Influencer Marketing kann als Teil des Content Marketings gesehen werden. Wie bei jeder Marketingmaßnahme können beim Influencer Marketing viele Vorteile genannt werden. Jedoch sollte man als Marke auch immer die Risiken einer Zusammenarbeit mit Influencern beachten und diese im Vorfeld genau untersuchen, bevor man sich für eine Kooperation mit einem Influencer entscheidet.
2. Risiken von Influencer Marketing und wie man diese vermeiden kann
Heutzutage werden die Konsumenten gerade im Internet mit Werbung gerade nur so überhäuft. Dies hat zur Folge das lediglich 36 Prozent der klassischen Display Ads vom Konsumenten wahrgenommen werden. Die meisten Kaufentscheidungen werden heutzutage zudem weniger durch klassische Werbung und vielmehr von Empfehlungen beeinflusst. Genau hier glänzt das Influencer Marketing mit seiner Stärke den Kunden durch persönliche Empfehlungen überzeugen zu können. Dennoch sollte man dieses Marketinginstrument mit Vorsicht nutzen und sich zuvor über folgende Risiken bewusst werden:
Risiko 1: Viele Follower sind gekauft, bringen keine Interaktion oder Conversions
Eine große Reichweite bedeutet nicht gleich eine erfolgreiche Kampagne mit viel Traffic und Umsatz. Follower können gekauft sein und keine Interaktion und keine Conversion können die Folge sein.
Was dagegen tun? Die Aktivität messen. Soziale Netzwerke wie Instagram sammeln viele Informationen über die Profile ihrer User. Diese Daten sind teils einsehbar und werden von Unternehmen wie Reachbird analysiert. Es ist wichtig sich das Profil des Influencers genau anzuschauen. Passt der Content zum Produkt und ist die Community des Influencers auch affin für diese Produktkategorie. Um im Influencer Marketing alles richtig zu machen, ist es zudem wichtig sich gewisse Kennzahlen genauer anzuschauen. Hierzu zählt der Anstieg der Follower und die Interaktionsrate. Stellt man beispielsweise einen starken Anstieg der Followerzahl in nur kurzer Zeit fest, kann man davon ausgehen, dass Influencer sich Follower dazu gekauft haben. Auch die Interaktionsrate ist ein wichtiges Indiz, um eine gute von einer schlechten Influencer-Auswahl zu unterscheiden. Denn was nutzt eine potenziell große Reichweite, wenn sich Community nicht interagiert. Zudem ist es wichtig das Profil des Influencers auf mögliche Fehltritte aus der Vergangenheit zu untersuchen, um negative Presse zu vermeiden.
Risiko 2: Der Content des Influencers ist einfallslos und von schlechter Qualität
Da Influencer Marketing fast schon zu jedem guten Marketing Mix eines Unternehmens gehört, sind natürlich auch die Ansprüche an die Qualität des Contents gestiegen. Diese hohen Erwartungen werden leider nicht immer erfüllt und stumpfe Produktplatzierungen sind die Folge.
Was dagegen tun? Man sollte sich mit seinem Kooperationspartner intensiv austauschen und seine Erwartungen von Beginn an klar und offen kommunizieren. Am besten ist es in Vereinbarungen oder in einem Briefing schriftlich festzuhalten, was erwartet wird. Jedoch sollte dadurch die kreative Freiheit des Influencers nicht zu sehr eingeschränkt werden, da diese eine großen Anteil an der Glaubwürdigkeit und der Authentizität ausmacht. Der Influencer muss seiner Linie treu bleiben können wie er seinen Content aufbereite und diesen an seine Community übermittelt.
Risiko 3: Die Kooperation wird als aufdringliche Werbung wahrgenommen und die Zielgruppe abgeschreckt
Klassische Werbeformate erhalten immer weniger Aufmerksamkeit. Influencer Marketing bietet hier eine gute Alternative, um Werbung zu machen ohne dass diese sofort als aufdringlich empfunden wird. Dieser Vorteil ist aber nicht immer vorhanden, da viele Influencer Kooperationen unglaubwürdig sind und vom Konsumenten daher als unauthentisch abgestempelt werden.
Was dagegen tun? Damit dieser Vorteil auch bestehen bleibt ist es wichtig auf die Passgenauigkeit des Influencers zum Unternehmen zu achten. Nur bei einem guten Brand-Influencer-Fit kann authentischer Content entstehen, welcher für den Konsumente primär als Empfehlung und weniger als klassische Werbung gesehen wird.
Risiko 4: Haftbarkeit von Marken bei fehlenden Werbekennzeichnungen seitens der Influencer
Bei fehlender oder falscher Kennzeichnung des Contents, der vom Influencer gegen Entgelt oder geldwerter Vorteil produziert und veröffentlich wurde, ist auch das Unternehmen dahinter haftbar. Abmahnung und Strafen können die folge für das Unternehmen sein.
Was dagegen tun? Um sicherzustellen, dass die veröffentlichten Inhalte klar und unmissverständlich als Werbung gekennzeichnet werden, sollte die werbliche Kennzeichnung zu Beginn der Kooperation in einer Kooperationsvereinbarung oder einem Briefing festgehalten werden.
Risiko 5: Ehrliche Kritik der Influencer
Influencer sind in Ihrem Bereich meist Meinungsführer bzw. Experten. Um diesen Status nicht zu verlieren werden sie eine ehrliche Meinung zum Produkt oder der Marke abgeben. Diese Meinung muss nicht immer positiv ausfallen, was der Marke und ihrem Image schaden kann.
Was dagegen tun? Um eine negative und schlechte Bewertung eines Influencers zu vermeiden, ist wiederum die richtige Influencer Auswahl der Grundstein für eine erfolgreiche und profitable Zusammenarbeit. Zudem ist hier der Kontakt und die Kommunikation zum Influencer wichtig, um Probleme und Kritikpunkte zu klären bevor diese öffentlich gemacht werden.