##Swiss Influencer Marketing Report 2020 – neue Schweizer Studie zu Influencer Marketing: Influencer beeinflussen Kaufentscheide von Millennials stärker als klassische Werbung
Zürich/Luzern, 27. Mai 2020 – Die Universität Luzern hat in Kooperation mit einer Gruppe von Studienpartnern das Beziehungsdreieck Influencers, Millennials und Werbetreibende sowie ihre jeweilige Wahrnehmung von Influencer Marketing untersucht. Influencer Marketing erzielt nicht nur eine hohe Reichweite, sondern beeinflusst Millennials bei Kaufentscheiden stärker als andere Werbeformate wie TV-Spots, Anzeigen oder Google Ads. Und dies sehr effizient, denn mehr als die Hälfte der Marketingverantwortlichen bewerten den Return on Invest bei Influencer Marketing höher als jenen von alternativen Werbeformen. Aus den Studienresultaten lässt sich folgern: Influencer Marketing kann seinen Platz im Marketing-Mix weiter festigen, indem Unternehmen und Influencers (noch) professioneller zusammenarbeiten und die Bedürfnisse der Millennials stärker berücksichtigen.
Weltweite Studien zur Wirksamkeit von Influencer Marketing belegen, dass bereits 88% der Konsumenten schon mal ein Produkt gekauft haben, weil Influencers sie dazu inspiriert haben. Inwiefern trifft dies auf die Schweiz zu? Gemäss dem vorliegenden Swiss Influencer Marketing Report 2020 folgen 6 von 10 Millennials im Alter von 13 bis 30 Jahren Influencers auf sozialen Plattformen und 56% suchen dort regelmässig nach Produktinformationen. Über die Hälfte dieser Followers (53%) bestätigen, durch Influencers inspiriert schon mal einen Kaufentscheid gefällt zu haben. Diese und weitere Fragen untersuchte die Studie von der Universität Luzern in Zusammenarbeit mit Farner, Reachbird, HEC Paris, Universität St.Gallen und gfm mittels separat geführter Befragungen von Millennials als strategische Käuferzielgruppe, Influencers als Content Creators sowie Marketingverantwortlichen als Werbetreibende.
«Die vorliegende Studie ist die erste ihrer Art in der Schweiz, weil sie die Sichtweisen der drei Akteure Millennials, Influencers und Unternehmen zusammenführt und vergleicht. Damit lassen sich viele Thesen für erfolgversprechendes und wirksames Influencer Marketing in der Schweiz ableiten», kommentiert Prof. Dr. Reto Hofstetter, Professor für digitales Marketing an der Universität Luzern, die gross angelegte Untersuchung. «Um das volle Potenzial von Influencer-Werbung zu nutzen, müssen noch einige Gaps geschlossen werden.»
###Instagram als Influencer-Plattform ist top, Facebook hingegen Flop Alle drei befragten Gruppen bezeichnen Instagram als die wichtigste Influencer-Plattform. YouTube ist vor allem bei Millennials beliebt, Marketingverantwortliche schenken auch LinkedIn Beachtung. Nur für gerade 1% der Influencers und 2% der Millennials ist Facebook der relevanteste Influencer-Kanal. Bei YouTube scheiden sich die Geister: Obwohl 16% der Millennials YouTube als ihre wichtigste Influencer-Plattform bezeichnen, betrachten nur 1% der Influencers YouTube als relevantesten Kanal für ihre Influencer-Tätigkeit. Die Influencers könnten also noch mehr Millennials erreichen, wenn sie YouTube als Publikationskanal stärker nutzen.
###Influencer-Kooperationen ja – aber klar deklariert 28% der Unternehmen geben an, zur Zeit der Umfrage Influencer-Partnerschaften als Marketinginstrument zu nutzen. In den 12 Monaten vor dem Zeitpunkt der Untersuchung arbeiteten die Unternehmen der befragten Marketingverantwortlichen im Schnitt mit sechs Influencers, wenn sie grundsätzlich in Influencer Marketing investierten. Umgekehrt haben Influencers im gleichen Zeitraum im Schnitt mit 12 unterschiedlichen Unternehmen Kooperationen umgesetzt. Auf allen Seiten herrscht Einigkeit, dass Partnerschaften von Influencers mit gleichzeitig mehreren Unternehmen vertretbar sind. Dies aber nur, wenn es sich nicht um konkurrierende Marken oder Produkte handelt: Über die Hälfte der Marketingverantwortlichen (59%) erachten dies als wichtig, so wie auch die Mehrheit der Millennials (51%) sich an konkurrierenden Partnerschaften stören würden.
Die Meinungen gehen auseinander, was die Deklaration von Kooperationen angeht: Fast die Hälfte der Millennials wünscht sich, dass Influencers ihre Werbung in den Hashtags kennzeichnen. Die gängige Praxis auf Seite Influencers sind aber entsprechende Verweise in den Texten oder Kommentaren. Hier können sich Influencers noch stärker dem Bedürfnis der Millennials nach Transparenz ausrichten – und die Auftraggeber dies mit entsprechenden Vorgaben fordern und fördern.
###Ein Like für Glaubwürdigkeit durch Expertise Glaubwürdigkeit ist für alle drei befragten Gruppen das höchste Gut, wenn es um die Gestaltung von Werbeinhalten durch Influencers geht. «Glaubwürdig sein» bedeutet, dass die Inhalte und Versprechen als zutreffend wahrgenommen werden. So kommt auch wenig überraschend, dass für Millennials die Glaubwürdigkeit der Influencers selbst nicht etwa auf ihrer Reichweite durch Anzahl Followers oder einem Celebrity-Status beruht, sondern auf der Tatsache, dass sie in ihrem Bereich als Experten wahrgenommen werden oder Expertise in Bezug auf den Produktnutzen vermitteln. Diese Aspekte gilt es bei der Auswahl der passenden Influencers sowie der Planung und Umsetzung des Contents zu beachten.
«Influencer Marketing entwickelt sich in der Schweiz als Disziplin immer noch eher zaghaft – die Erkenntnisse der Studie machen aber deutlich, dass es sich aufgrund seiner Relevanz und Akzeptanz bei jungen Zielgruppen längst einen festen Platz im Marketing-Mix verdient hätte», sagt Olivia Deubelbeiss, Influencer Marketing Specialist bei Farner.
Zugang zu den wichtigsten Erkenntnissen des Swiss Influencer Marketing Report 2020 und zur ausführlichen Studie: http://www.swissconsumerstudies.ch
Details zur Studie Quantitative Online-Befragung, Erhebung in allen drei Sprachregionen, Erhebungszeitraum: Aug bis Dez 2019
- Millennials: Repräsentative Schweizer Stichprobe von 1’007 Schweizer Millennials zwischen 13-30 Jahren (Online Panel von intervista), Altersdurchschnitt: 23 Jahre, Geschlecht: 49% weiblich, 51% männlich
- Influencer/innen: 124 Influencer/innen, (erreicht über reachbird.io, direktes Anschreiben), Altersdurchschnitt: 30 Jahre, Geschlecht: 71% weiblich, 29% männlich
- Marketingverantwortliche: Online B2B-Panel mit 218 Marketingverantwortlichen in Schweizer Unternehmen (Panel von intervista), Altersdurchschnitt: 48 Jahre, Geschlecht: 35% weiblich, 65% männlich
Studienpartner: Universität Luzern, Reachbird, Farner, HEC Paris, Universität St.Gallen, gfm
###Über den Swiss Influencer Marketing Report 2020 Der Swiss Influencer Marketing Report 2020 ist die erste umfassende Studie zu Influencer Marketing in der Schweiz, welche die Sichtweisen der drei involvierten Akteure im Influencer Marketing erhoben und verglichen hat: Unternehmen, Influencers und Millennials. Die Studie basiert auf einer grossangelegten Befragung dieser drei Gruppen durch die Universität Luzern in Zusammenarbeit mit Farner, Reachbird, HEC Paris, Universität St.Gallen und gfm. Sie bietet wertvolle Erkenntnisse für das Beziehungsdreieck zwischen Marketingverantwortlichen als Vertreter/innen von Schweizer Unternehmen, Schweizer Influencer/innen und Schweizer Millennials als relevante Zielgruppe des Influencer Marketing. Vergleichende Resultate aller drei Befragungen geben Aufschluss über die aktuelle Verbreitung von Influencer Marketing in der Schweiz und «Hot Topics» in diesem Bereich, wie beispielsweise die beliebtesten Influencers von Millennials und Marketingverantwortlichen, die beliebtesten Influencer-Themen und -Plattformen aus den drei erhobenen Perspektiven sowie seine wahrgenommene Wirksamkeit und sein Potenzial hinsichtlich verschiedener Marketingziele von Schweizer Unternehmen. Die Befragungen fanden im Zeitraum August bis Dezember 2019 statt und wurden im Mai 2020 publiziert.