Mehr Storytelling!
Weg von plakativen Stories auf Instagram, in denen ein Produkt mit einem dazugehörigen Code ohne viel Leidenschaft promotet wird. Das unendliche Unboxing von kostenlosen Produkten wird sich im Laufe der Zeit selbst aus dem Rennen werfen, denn die Follower werden solchen Content über einen langfristigen Zeitraum nicht ohne weiteres akzeptieren. In meinem persönlichen Umfeld, sprich Menschen die Instagram nur in ihrer Freizeit nutzen und darüber kein Einkommen generieren, ist eine klare Stimmung zu erkennen: Die tägliche Flut von Promotion Codes, Aufforderungen zum Swipe up oder seltsamen Gewinnspielen, bei denen über 30 Accounts gefolgt werden sollen, stoßen auf regen Widerstand. Die Follower sind übersättigt und sehnen sich wieder nach einem guten Storytelling. Eine Besprechung zwischen einem Unternehmen und einem Influencer sollte nicht nur die Verhandlung über die Anzahl von Produkten und/oder Budget beinhalten, sondern auch eine Story, die zu beiden Seiten der Kooperation passt. Key Inhalte sollten dem Influncer zwar auf den Weg gegeben werden, doch am Ende liegt es am ihm eine gute Story aufzubauen und diese auf seiner Plattform zu kommunizieren. Vor allem im Bereich Tourismus ist der Bedarf groß: Die Follower sind nicht nur an schönen Fotos aus einer Region interessiert, sondern wollen mehr: Nähere Informationen zu Hotels, Wanderrouten, Aktivitäten und ähnlichem können durch ein gutes Storytelling ansprechend gestaltet und kommuniziert werden, sodass die Follower am Ende einen Mehrwert von der eigentlich bezahlten Werbung haben. Somit gewinnen alle Beteiligten, der Creator hat zwar Werbung geschaltet, die Follower nehmen diese allerdings positiv wahr. Der ROI des Kunden kann dadurch gesteigert werden, da frühzeitiges Abschalten von Seiten der Follower reduziert wird.
Nachhaltigkeit und lokales Reisen
Projekte in 2020 waren in vielen Bereichen nur dann möglich, wenn diese lokal umgesetzt wurden. Dies hatte zum einen den Grund, dass Reisebeschränkungen eine Umsetzung im Ausland unmöglich gemacht haben. Zum anderen konnten viele Marketingagenturen und -abteilungen überregionale Projekte nicht mit einem guten Gewissen an die Zielgruppe vermarkten. Dieser Trend wird sich auch in 2021 fortsetzen. Zunächst da die strengen Beschränkungen weiter anhalten werden und ein internationales Reisen, vor allem außerhalb von Europa noch länger nicht möglich sein wird.
Andererseits schlägt die Stimmung grundsätzlich etwas um. Das Thema Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren sicher an Bedeutung gewinnen können und ist damit auch bei vielen Menschen bereits fest im Kopf verankert. Das Interesse an lokalen Influencern bzw. regionalen Projekten wird sich auch in 2021 widerspiegeln. Nachhaltigkeit ist daher für das Marketing der Brands eine aktuelle Stütze in der Kommunikation und wird sich sicher erst dann wieder verlagern, wenn die Reisebeschränkungen gelockert werden und auch eine Reise, wie es in Zeiten vor Covid-19 üblich war, wieder mit gutem Gewissen realisierbar ist.
Auch ich habe dieses Jahr bemerkt, dass das Interesse an regionalen und nationalen Reisetipps deutlich gestiegen ist, vor allem im Vergleich zum letzten Jahr. Auf diesem Trend möchte ich auch in Zukunft aufbauen, um ein ausgewogenes Verhältnis von nationalen und internationalen Reisen auf meinem Account zu präsentieren.
Hier geht es zum Download des Influencer Marketing Trendreports 2021
###Über den Autor Marcel Lesch - @Evolumina ist ein Outdoor Fotograf, der sich vor allem auf die Werbebranche um Tourismus, Automotive und Tech spezialisiert hat. Dabei spielt die Natur innerhalb seiner Projekte eine entscheidende Rolle. Ob tosende Wasserfälle in den USA und Island oder kristallklare Seen in Norwegen oder der Schweiz: Überall auf der Welt ist Marcel Lesch für seine Projekte unterwegs, um sie besonders in Szene zu setzen. Unter dem Namen @Evolumina vereint er die individuelle Content Produktion von Foto und Video mit Influencer Kampagnen auf Instagram (>425K).
*Dieser Beitrag ist im Rahmen des Influencer Marketing Trendreport 2021 entstanden.