Die Sozialabgabe für Künstler wird auf Honorare und Entgelte erhoben, die von Unternehmen an unabhängige Publizisten und Künstler im Influencer Marketing gezahlt werden. Diese Sozialabgabe wird zur Finanzierung der Sozialversicherung der Künstler verwendet. Damit sollen selbstständige Kreative in Bezug auf Krankheit und Altersvorsorge die gleichen Bedingungen wie Angestellte erhalten. Mit der Künstlersozialabgabe im Influencer Marketing ist eine Versicherung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, der Rentenversicherung und der Pflegeversicherung möglich. Selbstständige Künstler, welche die Versicherungsbeiträge zahlen, tragen wie normale Arbeitnehmer nur die Hälfte der Beiträge selbst bei, während die andere Hälfte („arbeitgeberähnlicher Anteil“) aus einem Bundeszuschuss (20 %) und dem Sozialbeitrag der Künstler (30 %) finanziert wird.
Inhalt
- Wie hoch ist die Künstlersozialabgabe?
- Sind Influencer auch Künstler?
- Zahlt der Auftraggeber des Influencers die Künstlersozialabgabe?
- Auf was zahlt man die Abgabe genau?
- Abgabe bei einer UG oder GMBH?
- Wie funktioniert die Zahlung der Künstlersozialabgabe?
- Überprüfung der Abgabe im Influencer Marketing?
- Welche Strafen gibt es, wenn die Abgabe nicht richtig abgeführt wird?
- Versicherung über die KSK?
- Schlussfolgerung
1. Wie hoch ist die Künstlersozialabgabe?
Der Prozentsatz für die Abgabe wird jährlich überarbeitet. Für 2019 sind dies 4,2 %.
2. Sind Influencer auch Künstler?
Im Sinne der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BSG) sind im Bereich der Werbung die Menschen kreativ tätig, die “eigenverantwortlich und nicht unwesentlich zum Erfolg eines Werbevertrages beitragen” (BSG, Urt. V. 12.05.2005, Ref.: B 3 KR 39/04).. Influencer zählen laut Rechtsprechung damit zu Künstlern. Dementsprechend hat die KSK Influencer überwiegend als Künstler eingestuft. Ein Auszug:
…Illustrator, Industrial Designer, Influencer (Werbefotos, Werbevideos, Werbetexte etc.), Instrumentalsolist, Interface Designer…
Allgemein lässt sich jedoch nicht sagen, ob Influencer (einflussreiche Personen) Künstler oder Publizisten im Sinne des KSVG sind. Es kommt immer darauf an, in welchem Bereich der Einflussfaktor wirkt und welche Leistungen er erbringt.
3. Zahlt der Auftraggeber des Influencers die Künstlersozialabgabe?
Wer Influencer beschäftigt, sollte auf jeden Fall damit rechnen, dass aus der für den Künstler gezahlten Vergütung die Künstlersozialabgabe gezahlt werden muss. Dies gilt insbesondere für Influencer und Werbeagenturen sowie für Werbefirmen, die Influencer direkt beauftragen. Die Zahlungsverpflichtung der Künstlersozialabgabe kann für den Auftraggeber auch dann entstehen, wenn der Auftrag über eine auswirkende Agentur erfolgt und kein direktes Vertragsverhältnis mit ihm besteht.
4. Auf was zahlt man die Abgabe genau?
Die Sozialabgabe muss von dem Netto-Verdienst abgezogen werden. Auch Leistungen, die einen Barvorteil haben (z. B. Geschenke, kostenlose oder kostengünstige Reisen oder ähnliches), sind Teil der Abgabebemessungsgrundlage. Bestätigte Reisekosten, Unterhaltungskosten usw. sind dagegen nicht beitragspflichtig.
5. Abgabe bei einer UG oder GMBH?
Zahlungen an eine UG (haftungsbeschränkt) oder GmbH sind von der Künstlersozialabgabe befreit. Wenn der Influencer als juristische Person auftritt, ist für den Auftraggeber alles in Ordnung. Insbesondere wenn beim Influencer Marketing die einflussreiche Person der alleinige Anteilseigner und Geschäftsführer ist, ist das Unternehmen normalerweise verpflichtet, die Künstlersozialabgabe von der gezahlten Vergütung an den Influencer zu zahlen, sodass der Influencer mit der Gründung einer UG oder GmbH letztendlich die Künstlersozialabgabe selbst übernimmt.
6. Wie funktioniert die Zahlung der Künstlersozialabgabe?
Abgabepflichtige Unternehmen müssen in jedem Kalenderjahr Abgaben an unabhängige Künstler und Publizisten entrichten. Zum 1. März des folgenden Jahres sind Honorare einflussreicher Personen im KSK-Jahresbericht zu berücksichtigen, soweit im Einzelfall künstlerische oder journalistische Leistungen erbracht wurden. Der Sozialbeitrag des Künstlers wird dann in monatlichen Vorschüssen ausgezahlt, deren Höhe von der KSK festgelegt wird.
7. Überprüfung der Abgabe im Influencer Marketing?
Die ordnungsgemäße Entrichtung der Künstlersozialabgabe prüft insbesondere die Deutsche Rentenversicherung im Rahmen der Sozialversicherungsprüfung, die in der Regel alle vier Jahre stattfindet. Darüber hinaus hat die KSK ein eigenes Recht, Inspektionen in Bezug auf bestimmte Fälle oder vorrangige Prüfungen für bestimmte Sektoren durchzuführen. Es wäre beispielsweise durchaus möglich, dass die KSK alle Influencer Marketing Agenturen gezielt überprüft.
8. Welche Strafen gibt es, wenn die Abgabe nicht richtig abgeführt wird?
Verstößt ein Unternehmen gegen seine KSVG-Pflichten, ist die Nachzahlung der Abgabe für die letzten vier Jahre (bei Vorsatz sogar für die letzten 30 Jahre) fällig, des weiteren wird monatlich 1 % für Verzug und eine Geldstrafe von bis zu 50.000 € auferlegt.
9. Versicherung über die KSK?
Da KSK grundsätzlich die künstlerischen Qualitäten im Influencer Marketing befürwortet, können die Künstler oder Influencer theoretisch auch die Sozialversicherung über die KSK in Anspruch nehmen. Neben künstlerischen oder journalistischen Tätigkeiten müssen jedoch andere gesetzliche Voraussetzungen erfüllt sein (z. B. ein Mindesteinkommen von 3.900 Euro pro Jahr, keine sonstigen Einkünfte aus nicht künstlerischen Tätigkeiten usw.). Das Anmeldeformular für die Versicherung kann von der KSK-Website heruntergeladen werden.
10. Schlussfolgerung
Viele Akteure im Influencer Marketing wissen nicht, dass sie eine Künstlersozialabgabe zahlen müssen. Einige Influencer meinen, dass sie nichts mit Künstlern gemein haben. Bei Beauftragung einer Werbeagentur oder eines Webdesigners ist der Beitrag zum Sozialfonds des Künstlers (kurz KSK) jedoch immer zu entrichten. Fehler oder Versäumnisse sollten vermieden werden, da der Sozialversicherungsprüfer Strafen auferlegen kann. Die Künstlersozialversicherung ist eine obligatorische Renten-, Kranken- und Langzeitversicherung für unabhängige Künstler und Publizisten im Influencer Marketing. Wie ein Arbeitnehmer zahlt der Versicherte selbst etwa die Hälfte der Beiträge. Die andere Hälfte besteht aus der sogenannten Sozialabgabe der Künstler seitens der Unternehmen im Influencer Marketing, die Verträge mit diesen Berufsgruppen abschließen. Einen weiteren Zuschuss gibt es seitens des Bundes. Rechtsgrundlage für die Künstlersozialabgabe im Influencer Marketing ist das Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG).
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