Influencer Marketing zählt in vielen Unternehmen seit Längerem zu einem festen Bestandteil im Marketing Mix. Egal ob, eine einmalige Kampagne oder längerfristige Brand Ambassador Programme, der Einsatz von Influencern bringt Schwung in die Zielgruppenansprache und ergänzt weitere Werbemaßnahmen. Einige Unternehmen scheuen sich aber immer noch, Influencer einzusetzen. Dies könnte daran liegen, dass auch das Influencer Marketing und die betroffenen Content Creator nicht vor Vorurteilen geschützt sind. Um Klarheit zu schaffen, nehmen wir in diesem Artikel die fünf häufigsten Irrtümer in Bezug auf Influencer Marketing unter die Lupe.
Irrtümer
- Reichweite ist alles was zählt!
- Influencer Marketing eignet sich nur für die Ansprache junger Zielgruppen
- Keine Chance für komplexe Produkte oder Dienstleistungen!
- Hohe Kosten sind vorprogrammiert!
- Der Erfolg einer Kampagne lässt sich nicht messen!
1. Reichweite ist alles was zählt!
Dass es sich bei Influencern mit hohen Followerzahlen meist um bekannte Persönlichkeiten oder sogar Prominente handelt, ist nicht selten. Mit ihrem Content erreichen sie eine hohe Anzahl an Followern, weshalb Marken gerne auf Basis der Reichweite ihren Wunsch-Kooperationspartner auswählen. Häufig wird dabei angenommen, je höher die Followerzahl, desto besser funktioniert mit dem jeweiligen Content Creator das Influencer Marketing
Hierbei handelt es sich jedoch um eine Fehlannahme. Das wichtigste Entscheidungskriterium, wenn es um die Wahl des richtigen Influencers für die Kampagne geht, sollte vor allem der Brandfit sein. Dieser ist insbesondere für die Glaubwürdigkeit im Influencer Marketing entscheidend und sagt aus, wie sehr der Influencer sich mit dem jeweiligen Produkt oder der Marke identifiziert.
Auch die Community des Influencers spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie der Zielgruppe der Marke entsprechen sollte und somit auch einen Teil zum Brandfit beiträgt. Bewirbt der Influencer beispielsweise ein Produkt, mit welchem er und seine Followerschaft nur wenige Berührungspunkte haben oder sich nur schwer identifizieren können, zieht das die Glaubwürdigkeit des Influencers in Mitleidenschaft und führt voraussichtlich zu wenig Interaktionen und geringem Kampagnenerfolg.
Kann sich der Influencer jedoch sehr gut mit der Marke und dem geworbenen Produkt identifizieren, wirkt sich das auch positiv auf die Authentizität aus, was wiederum die Interaktionen der Community fördert. Diese Engagements sind letztendlich mehr wert als die Anzahl der Follower, da sie für Verbundenheit mit dem jeweiligen Content Creator stehen und dem Influencer Marketing erst die Chance geben erfolgreich Produkte zu werben.
Nicht umsonst spielen vor allem sogenannten Micro-Influencer, welche eine Follower-Anzahl zwischen 10.000 und 40.000 vorweisen im Influencer Marketing eine große Rolle. Sie vertreten meist ein bestimmtes Thema, besitzen durch ihre Nahbarkeit und Expertise in der jeweiligen Branche eine hohe Glaubwürdigkeit und damit einhergehend auch eine hohe Engagement Rate, wodurch sie für das Influencer Marketing hohes Potenzial besitzen.
Mehr dazu: Influencer Marketing - Definition, Vorteile und Herausforderungen
2. Influencer Marketing eignet sich nur für die Ansprache junger Zielgruppen!
Die hohe Mediennutzung insbesondere von Social-Media-Kanälen bei der Generation Z ist bekannt und auch bereits durch Statistiken nachgewiesen. Die hohe Nutzung von sozialen Netzwerken durch junge Generationen kann auch damit erklärt werden, dass viele Influencer selbst dieser Generation angehören, wodurch die Identifikation mit dem jeweiligen Meinungsmacher durchaus begünstigt wird. Trotzdem ist es ein Irrtum anzunehmen, dass sich ausschließlich junge Zielgruppen mit Influencer Marketing erreichen lassen.
Im Laufe der letzten Jahre haben sich die sozialen Netzwerke zunehmend professionalisiert. Dies liegt an vermehrt hochwertigem Content, welcher neben spannenden Dokumentationen, Wirtschaftsthematiken auch aufwendig produzierte Eigenkreationen umfasst. Durch diese Entwicklung sind die Social-Media-Kanäle zunehmend auch für die älteren Generationen interessant geworden und nehmen vermehrt Platz in deren täglichem Medienkonsum ein.
Aus diesem Grund sollte nicht die Frage gestellt werden, ob Influencer Marketing generationenübergreifend und auch bei älteren Altersklassen funktioniert, sondern mit welchen passenden Influencern die jeweiligen Zielgruppen am besten erreicht werden können Auch hier kommt erneut der Brand Influencer Fit ins Spiel: Wenn dieser gegeben ist, lassen sich nicht nur die jungen Generationen mit Influencer Marketing erreichen, sondern jegliche Zielgruppen, unabhängig vom Alter.
3. Keine Chance für komplexe Produkte oder Dienstleistungen!
Wenn das Wort Influencer Marketing fällt, denken viele sofort an Beauty Produkte oder die neusten Mode Trends. Dass das Werben von leicht erklärbaren Produkten möglich ist, zeigen bereits viele erfolgreiche Kampagnen aus den unterschiedlichsten Branchen. Viele Unternehmen glauben deshalb, dass Influencer Marketing ausschließlich für einfache Produkte reserviert ist und beispielsweise für erklärungsbedürftige Dienstleistungen nur geringe Chancen mit dieser Marketing Methode bestehen.
Dass diese Annahme ein Irrtum ist, zeigen die aktuellen Entwicklungen im Influencer Marketing. Es gibt zunehmend sogenannte Finfluencer auf den Social-Media-Kanälen, die sich beispielsweise mit Themen aus der Finanzbranche auseinandersetzen.
Ein Finfluencer ist z.B. Fabian Walter alias @steuerfabi, welcher auf seinem TikTok Profil zeigt, dass die von Vielen eher gefürchtete Steuerthematik durchaus auch auf Social-Media umsetzbar ist.
Generell kann aber festgestellt werden, dass sich umfangreiche Dienstleistungen und erklärungsbedürftige Produkte besser mit Videos als mit Postings erklären lassen. Der durch die Reels-Funktion von Instagram und der Plattform TikTok zunehmende Trend von Bewegtbild, begünstigt die Wahrnehmung als auch Darstellung dieser komplexeren Produkte und stellt sich ebenfalls gegen das genannte Vorurteil.
Mehr dazu: Komplexe Produkte mit hoher Informationstiefe durch Influencer Marketing aktivieren
4. Hohe Kosten sind vorprogrammiert!
Viele Unternehmen sind der Meinung, dass sie große Budgets für Influencer Kampagnen einplanen müssen und verzichten deshalb von vornherein auf die Zusammenarbeit mit Content Creators Es sind aber bereits mit geringen Kosten erfolgreiche Kollaborationen umsetzbar.
Dass viele Unternehmen das Gegenteil vermuten, liegt oft daran, weil sie dem Irrtum Nummer eins, und zwar dass Influencer Marketing ausschließlich mit hoher Reichweite bzw. mit prominenten Content Creatorn wirksam ist, Glauben schenken. Es ist zwar zu bejahen, dass je höher die Reichweite desto höher die Kosten, jedoch sind auch Kampagnen mit kleineren Influencer möglich und teilweise sogar wirksamer.
Im Rahmen von Influencer Kosten taucht häufig der sogenannte Tausender-Kontakt-Preis (TKP) auf. Dieser sagt aus, wie viel Geld investiert werden muss, um Tausend Menschen zu erreichen. Je nach genutzter Social-Media-Plattform und Land kann dieser variieren. Während der TKP auf Instagram ca. 10 € beträgt, liegt er bei YouTube beispielsweise bei 20€. Bei der Wahl des richtigen Influencers kann der TKP durchaus als Orientierungshilfe dienen ein angemessenes Budget einzuplanen und die Kosten in einem akzeptablen Rahmen zu halten.
Wie bereits in den vorherigen Punkten erwähnt, sind jedoch vor allem Micro-Influencer aufgrund ihrer hohen Glaubwürdigkeit und Authentizität für das Influencer Marketing interessant. Durch die Wahl von Influencern mit einer geringeren Reichweite profitiert das Unternehmen von der Bindung des Influencers zu seiner Community. Außerdem ist gleichzeitig weniger Marketingbudget einzuplanen, wodurch hohe Kosten für eine erfolgreiche Influencer Kampagne nicht vorprogrammiert sein müssen.
Mehr dazu: Preismodelle im Influencer Marketing
5. Der Erfolg einer Kampagne lässt sich nicht messen!
Ein Vorurteil, welches häufig genannt wird ist, dass sich Influencer-Marketing-Kampagnen nicht messen lassen und der Erfolg nicht beurteilbar ist. Dies ist jedoch ein Irrtum, da je nach Ziel der Kampagne und genutzter Plattform gewisse Key Performance Indicators (KPI´s) Aufschluss über den Erfolg einer Influencer-Marketing-Kampagnen bringen können.
KPIs können z.B. die Interaktionsrate, die Conversion Rate oder einfach die Verweildauer auf der Website sein. Teilweise bieten die Social-Media-Kanäle selbst integrierte Lösungen an, um die Wirkung eines Beitrags einzusehen und beispielsweise dessen Reichweite zu ermitteln.
Aufgrund von Trackinglinks kann die Wirkung einer Influencer Kampagne sogar besser beurteilt werden als beispielsweise klassische Werbeformate wie eine Fernsehwerbung. Es ist genau nachvollziehbar wie viele User den Content aktiv wahrgenommen haben und beispielsweise ein Link weiterverfolgt wurde.
Mehr dazu: KPI’s im Influencer Marketing
##Fazit
Der Artikel hat gezeigt, dass man Vorurteilen am besten nicht blind vertrauen, sondern sich stattdessen intensiv mit der Thematik auseinandersetzen sollte, wenn man Influencer Marketing im Unternehmen einsetzen möchte. Es wurde dargestellt, dass an den weitverbreiteten Aussagen nur sehr wenig Wahrheitsgehalt steckt und es sich durchaus lohnt, ihnen auf den Grund zu gehen.
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